27.11.22: Kreisliga Mch. 2/15. Spieltag – FC Wacker München I – TSV Solln I 3:1 (2:0)
Nach zwei siegreichen Begegnungen in Folge waren die Sollner verhalten optimistisch, dass auch beim FC Wacker etwas zu holen sein könnte, wenngleich der Gegner wie im Hinspiel doch als Favorit gelten musste. Nicht gerade in die Karten spielte den Gästen aber die Tatsache, dass mit Denis Falcan, Armando Tischer und Tobias Steger gleich drei wichtige Offensivspieler fehlten (dazu Anton Buergers bei der Abwehr). In der Startelf bildeten also Simon Metzger, Sammy Schewe, Benni Minov und Sebi Henrici die Offensive.
Doch schon bald gerieten die Pläne der Sollner gewaltig ins Wackeln, denn bei einer Abwehraktion verlieh Stefan Gerhard dem Ball per Kopf die falsche Richtung und traf ins eigene Netz (1:0/3.). Nur wenige Minuten später pfiff Schiri Decker Foul gegen Sollns Sebi Seidel für eine Aktion gegen Wasner; die Fans hätten es eigentlich anders herum erwartet. Der Freistoß für die Wackeraner richtete keinen Schaden an, doch Seidel musste wegen der vorausgegangenen Kollision bereits jetzt verletzt raus. Die Einwechslung des offensiven Seref Sözer machte natürlich eine Umstellung des Systems erforderlich (8.).
Das Chancenübergewicht lag bei den Hausherren, wenngleich die Sollner sich zwischendurch ein paar Chancen erarbeiteten. Sammy Schewe scheiterte an Keeper Bathe (11.), und etwas später wurde er von der Wacker-Abwehr derart gestört, dass diese ins Toraus klären konnte (Börner klärt Metzgers Eckball per Kopf/15.). Kurz darauf brachte Simon Metzger einen tollen Ball nicht im Kasten unter (16.). Dann waren die Sollner hauptsächlich damit beschäftigt, den Gegner am Toreschießen zu hindern. Erst Simon Metzger brachte seinen Stürmerkollegen Sebi Henrici in eine aussichtsreiche Position, doch Keeper Bathe vereitelte die Chance. Allerdings war Henrici nach Seidel und Jell bereits der dritte Spieler, der eine Unterbrechung wegen Verletzung benötigte. Für Jell und Henrici ging es zum Glück weiter. In der 26. Minute pfiff Schiri Decker allerdings ein Foul von Jell im Strafraum, worüber man geteilter Meinung sein konnte. Jedenfalls trat Ochsendorf zum Elfmeter an und versenkte den Ball links unten zum 2:0 für Wacker – ohne Chance für Fabian Greindl im Sollner Tor (27.).
In der Offensive hatten die Sollner in der restlichen ersten Halbzeit wenig Gelegenheiten, wenn man von den drei Schüssen von Schewe absieht (gehalten/31.; zum Torwart geklärt/43.; am Tor vorbei/45.+2). Vor der letztgenannten Szene gefiel auch Sebi Henricis unermüdlicher Einsatz; Henrici musste sich aber dem Wackeraner Börner geschlagen geben. Man muss der Gästeelf allerdings zugutehalten, dass sie mit allen Kräften verhinderte, dass die Platzherren das von ihrem Trainer geforderte dritte Tor vor der Pause erzielten. Die Glanzparade von Fabian Greindl gegen Ochsendorf (37.) war nur eine von mehreren erfolgreichen Aktionen in der eigenen Hälfte. Darüber hinaus ließ Ochsendorf, die Nr. 2 der Wacker-Torschützenliste, eine gute Gelegenheit in der 39. Minute liegen, als er weit über den Kasten schoss. Nicht viel besser erging es Wasner (Kopfball drüber/35.; vorbei/40.).
Zum Seitenwechsel brachte Coach Blasenbreu für Sebi Henrici den noch schnelleren Marco Blanco, der zuletzt als Torschütze in der zweiten Mannschaft aufgefallen war. Tatsächlich zeigte Solln bald ein erhöhtes Tempo, doch zunächst mussten weitere Möglichkeiten der Gastgeber verhindert werden (Greindl hält Weitschüsse von Börner/46. und Dennert (47.). Kurz darauf scheiterten Simon Metzger an Mecikukic und Sammy Schewe an Keeper Bathe (47.). Auf der anderen Seite erwischte Ochsendorf den Weitschuss eines Mitspielers nicht (49.), und Sollns Verteidiger Morstein nahm Son (49.) und Berntsen (50.) den Ball ab, bevor Greindl wiederum einen Weitschuss von Taverna sicher parierte (52.)
Für Solln vergab Sammy Schewe nach toller Balleroberung von Christian Gerhard und Zuspiel von Benni Minov eine dicke Chance, als er den Ball derart verzog, dass dieser links vorbei ging (54.). Wenig später störte Christian Gerhard den eingewechselten Mecikukic so effektiv, dass dieser im spitzen Winkel hinters Tor schoss (55.). Nur ein paar Minuten darauf ging Stefan Gerhard, mit nach vorne, verfehlte das Gehäuse jedoch (58.). Ein Torerfolg hätte ihm nach dem Missgeschick in der Anfangsphase zweifellos gutgetan, doch es war nicht sein Spiel; in der 59. Minute verließ der Sollner Kapitän das Feld und Sebi Henrici kam zurück. Kurz danach ging auch der jüngere Bruder Christian Gerhard nach einer riesigen Laufleistung runter und machte Platz für seinen frischen Namensvetter Christian Wiemann (62.).
Die Gastgeber waren weiterhin am Drücker. Verteidiger Alex Hassinger konnte jedoch Heber stören, und Ochsendorf verfehlte den Kasten abermals, diesmal per Kopf (64.). Ein Foul an Ochsendorf brachte Benni Minov die gelbe Karte ein, aber auch Ochsendorf sah Gelb wegen Schubsens (65.). Der von Ochsendorf selbst flach geschossene Freistoß verfehlte das Tor (66.). Zwei Minuten später machte sich Innenverteidiger Basti Jell verdient, als er gegen Taverna klärte (67.). Nicht lange danach wurde Jell wie so oft in dieser Partie gelegt; Berntsen kam mit einer Ermahnung davon (Minovs Freistoß brachte nichts ein/68.).
In der 69. Minute hielt Maxi Morstein seine Elf im Spiel, als er einen Querpass von Berntsen ins Seitenaus klärte. Benni Minov nahm den Gastgebern den Einwurf ab und passte zu Marco Blanco, dessen Weitschuss aber von der Wacker-Abwehr gedreht wurde. Hinten konnte Minov gegen den eingewechselten Ferner klären, und der Nachschuss ging ins Toraus (70.). Wegen Meckerns nach einer Freistoßentscheidung zückte Schiri Decker Gelb gegen Wasner, dessen Mitspieler Ferner verhinderte jedoch, dass Simon Metzger Benni Minovs Freistoß verwertete.
Ein letzter Vorstoß von Verteidiger Alex Hassinger landete beim Torwart (72.), bevor er im Rahmen eines Doppelwechsels eine gute Viertelstunde vor Schluss vom Platz ging. Roman Hof kam für Hassinger; dazu Nico Steger, der jüngere Bruder des abwesenden Tobias Steger, für Seref Sözer (74.). In der verbleibenden Zeit sollte ja die Offensive wenigstens noch einen Punkt sichern. So schlecht sah es auch nicht aus, was die Sollner gleich danach zeigten. Minov holte einen verlorenen Ball zurück, und dieser kam über Blanco und Steger zu Metzger. Der wurde gelegt, was aber nicht geahndet wurde (der Ball landete im Toraus).
In der Folge waren die Sollner Kräfte fürs Erste wieder hinten gebunden. Keeper Greindl vollführte erneut eine Parade (gegen Berntsen/77.). Nicht in den Kram passte der Ausfall von Innenverteidiger Basti Jell wegen Verletzung, für den Alex Hassinger rückeingewechselt wurde (80.). Eine missglückte Rückgabe von Morstein zu Greindl führte bald darauf zu Wackers drittem Treffer (durch Heber) und somit zum endgültigen KO für Solln (83.).
Erstaunlicherweise fingen die Sollner dann nochmals richtig an zu spielen. In der 84. Minute wurde Simon Metzger (wieder einmal) gelegt, doch Nico Stegers Freistoß landete bei Keeper Bathe (85.). Am Rande sei bemerkt, dass Maxi Morstein wegen anhaltenden Lamentos über eine längst vergangene Situation in der 87. Minute eine Verwarnung kassierte. Doch wieder zurück zum Spiel der Sollner: In der 88. Minute konnte Keeper Bathe gerade noch vor Henrici per Fuß abwehren, doch gleich danach erzielte Henrici nach toller Vorarbeit von Schewe zumindest den Ehrentreffer zum 3:1 (89.). Ein Freistoß von Blanco nach Foul an Metzger in der 2. Minute der Nachspielzeit war dann allerdings sichere Beute von Bathe. Auf der anderen Seite verhinderte Alex Hassinger einen weiteren Treffer der Gastgeber kurz vor dem Schlusspfiff (der Nachschuss ging vorbei/90.+5).
Zum Leidwesen der Sollner war das Spiel dann zu Ende, denn Henricis Treffer hatte ihnen Mut zu mehr gemacht. Durch zwei ganz unglückliche, selbstverschuldete Situationen und einen nicht unumstrittenen Elfmeter hatten die Gäste einen möglichen Punkt gegen nicht völlig unüberwindbare Wackeraner aus der Hand gegeben und rutschen damit vor der Winterpause auf Tabellenplatz 5 ab (das Remis zwischen Fürstenried und Kosova hat also nichts genutzt).
TSV Solln: Greindl, Morstein, Jell (80. A. Hassinger), Christian Gerhard (62. Wiemann), Alexander Hassinger (74. Hof), Seidel (8. Sözer, 74. Nico Steger), Minov, Stefan Gerhard (59. Henrici), Henrici (46. Blanco), Schewe, Simon Metzger – außerdem im Kader: Maximilian Hassinger (ETW), Christopher Hassinger, Berz
Tore: 3:1 Henrici (89./Assist: Schewe)
Gelbe Karten: Minov (66./Foul), Morstein (87./Meckern)
Autor: Eva Ankenbauer