Fußball Herren 1 Saison 2021/22

Sollner Torjäger im Schusspech – Mageres 0:0 bei NK Dinamo

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13.03.22: KK Mch. 3 – 17. Spieltag 21/22 – NK Dinamo München – TSV Solln I 0:0

Nach dem verpatzten letzten Punktspiel (in Thalkirchen) vor der Saisonunterbrechung im November und einer nicht sehr befriedigenden Vorbereitungsrunde zeigte der Pfeil für die Sollner zuletzt wieder leicht nach oben; schließlich war die Niederlage im abschließenden Testspiel gegen den höherklassigen TSV Eintracht Karlsfeld äußerst knapp ausgefallen.

Die Sollner wussten, dass Lokalrivale und Spitzenreiter FC Fürstenried sein bereits am Vormittag angesetztes Spiel gegen den ESV in der Nachspielzeit für sich hatte entscheiden können. Das bedeutete gleichzeitig, dass gegen den abstiegsbedrohten NK Dinamo unbedingt ein Sieg hermusste, damit der Abstand von einem Punkt auf Fürstenried gehalten werden konnte. Der haushohe Sieg aus dem Hinspiel versprach doch einiges. Nicht ganz ins Konzept von Trainer Blasenbreu passte aber die Tatsache, dass der Sollner Riesenkader – hauptsächlich durch Verletzung bzw. Krankheit – ziemlich geschrumpft war und zahlreiche Spieler nur zur moralischen Unterstützung am Spielfeldrand dabei waren. Der Coach hielt sich sogar erstmals selbst für einen Einsatz bereit und komplettierte die Fünfer-Bank.

Die Gastgeber versuchten gleich in der Anfangsphase, die junge Sollner Mannschaft zu beeindrucken, konnten aber ihre Chancen nicht umsetzen. Die Hoffnung der Gäste ruhte vor allem auf Armando Tischer, der nach überstandener Erkrankung erstmals wieder über die volle Spielzeit dabei war. Tischers Schnelligkeit forderte natürlich die gegnerische Abwehr heraus, und bereits in der 12. Minute sah Vulelija Gelb wegen eines Fouls an Tischer. Der von Jonathan Essmann getretene Freistoß landete in der Mauer. Wenige Minuten zuvor hatte Verteidiger Kosic einen Schuss von Tischer gerade noch über das Tor retten können (6.); danach verfehlte Sebi Henrici den Kasten nur knapp (11./Ball knapp spitz links vorbei). Mittelfeldmann Sammy Schewe, der ein tolles Spiel machte, schoss kurz darauf knapp rechts vorbei (13.). Die körperlich starken Kroaten setzten hauptsächlich auf ihre Abwehr und ihren Klassetorwart Baskarad und vermasselten den Sollnern eins ums andere Mal die Tour. Auf der anderen Seite war die Sollner Defensive gegen die zweitschwächste Offensive der Liga aber auch keineswegs unterbeschäftigt.

In der 26. Minute scheiterte Armando Tischer aus kurzer Entfernung an Keeper Baskarad, der mit knapper Not abwehren konnte. Gleich danach ging Tischer den Torwart zu sehr an, so dass Schiri Nagi Offensivfoul pfiff. Denkbar knapp verfehlte Sammy Schewe das Gehäuse; sein Ball ging knapp übers rechte Kreuzeck (33.). In der 36. Minute zwang Jonathan Essmann den Keeper zu einer Faustabwehr. 2 Minuten später verfehlte Sammy Schewe nach Eckball von Simon Metzger erneut den Kasten um wenige Zentimeter. Sein Schicksal teilte Simon Metzger, dessen Drehschuss übers Tor ging (40.).

Die Schlussphase der ersten Halbzeit gehörte eindeutig der Heimelf. Einen Einwurf der Kroaten wehrte Tiam Kuhn per Kopf ab; den Nachschuss von Vulelija hielt Torwart Maximilian „Hasso“ Hassinger (41.). Dessen Bruder Alexander klärte gleich darauf gegen denselben Spieler. Bei einem Eckball von Stojanac setzte ein Mitspieler seinen Kopfball weit neben das Tor (43.). Dass hinten die Null stehen blieb, dafür sorgten kurz vor dem Pausenpfiff Christian Wiemann – trotz Examensstress voll bei der Sache – und der sichere Torwart Hassinger.

Nach dem Seitenwechsel kam zunächst nur Paddy Manseder für Simon Metzger, auf den die Sollner wegen eines Auslandssemesters in der kompletten Vorrunde hatten verzichten müssen. Kurz darauf hätten die Sollner in Führung gehen müssen, doch der frei vor dem Tor stehende Sebi Henrici ließ sich die Kugel noch von Keeper Baskarad abnehmen (47.). Dem folgte eine Phase, in der die Gäste sich wiederholt den Ball abnehmen ließen, diesen aber entweder zurückeroberten oder durch Fehlschüsse der Kroaten zurückerhielten. Glück hatte Solln in der 49. Minute, als Landeka links vorbeischoss, und in der 54. Minute, wo Armando Tischer hinten aushalf und einen Freistoß von Vulelija drehte. Gleich danach durfte Tiam Kuhn nach tadelloser Vorstellung in seinem ersten Punktspiel für André Metzger Platz machen.

Eine Chance zum Sollner Führungstreffer hatte Jonathan Essmann mit einem mittigen Freistoß, doch den Aufsetzer klärte die kroatische Abwehr ins Toraus (57./Ecke brachte nichts ein). Paddy Manseder scheiterte am Keeper, und dann konnte die Defensive eine schöne Flanke von Armando Tischer klären (59.). Einen perfekt geschossenen Freistoß von Jonathan Essmann wollte Kapitän Stefan Gerhard „eingesprungen“ annehmen, konnte den Ball aber nicht kontrollieren (60./Toraus). Keeper Baskarad blieb Sieger gegen Paddy Manseder (62.), gegen Sammy Schewe und gegen Sebi Henrici (beides 64.).

Während Simon Metzger für Jonathan Essmann rückeingewechselt worden war (66.), löste der jüngere Bruder des Kapitäns, Christian Gerhard, den eifrigen Abwehrkollegen Alexander Hassinger ab (70.). Der jüngste des Metzger-Trios, Alexander, wurde vom Coach angesichts der körperlichen Überlegenheit der Gastgeber geschont; seinen Bruder André und seinen Cousin Simon durften die mitgereisten Fans hingegen bei einigen guten Aktionen bewundern.

Seine x-te Gelegenheit hatte Sebi Henrici nach Freistoß von Armando Tischer, doch er verstolperte, so dass der Torhüter leichte Beute machen konnte (73.). Mehr als Sammy Schewe, der gleichfalls am Keeper gescheitert war (75.), nahm sich Armando Tischer seinen Fehlschuss (76./am Tor vorbei nach etwas unpräzisem Zuspiel von Henrici) zu Herzen.  

Nach einer längeren Unterbrechung wegen einer Verletzung des kroatischen Keepers beendete dessen sicherer Sollner Counterpart „Hasso“ Hassinger einen Angriff der Gastgeber in aller Ruhe (78.). Doch die Gäste gerieten weiter unter Beschuss. Alandrak traf nur ins Toraus (82.), der eingewechselte Luburic fand in Christian Wiemann seinen Meister, und schließlich schoss Luburic rechts vorbei (83.).

Derweil bekam das Sollner Umfeld den Eindruck, dass der über weite Strecken souveräne Schiedsrichter (vielleicht beeinflusst durch das ständige Hineinrufen des NK-Betreuers?) in der Schlussphase nachließ und manche Entscheidung zuungunsten der Gäste traf. So gab es, nachdem Paddy Manseder „gefallen“ war, Einwurf für Dinamo (87.), und nach einem groben Foul an dem toll aufspielenden Adriano Ferraro eine sehr gnädige gelbe Karte für Luburic (88./danach Rückwechsel A. Hassinger für Ferraro). Ein Foul von Christian Gerhard in der letzten Minute der regulären Spielzeit brachte diesem zwar Gelb ein, aber dank Keeper Hassinger schlug der Freistoß nicht ein.

Für die letzte Aktion des Spiels wechselte Trainer Matias Blasenbreu sich selbst in der 5. Minute der Nachspielzeit anstelle von Sebi Henrici ein, da er sich eine bessere Chance ausrechnete, nach Foul von Hren den von André Metzger getretenen Freistoß annehmen und aufs Tor bringen zu können, doch es kam anders. Dinamo konnte klären, und dann pfiff Schiri Nagi die Partie ab.

Während die Hausherren den Punktgewinn wie einen Sieg feierten, war die Enttäuschung über den verpassten Dreier vor allem den verhinderten Torschützen ins Gesicht geschrieben. Manche fragten sich allen Ernstes, ob der erkrankte Stürmer Tobias Steger nicht vielleicht besser mit den Gegebenheiten wie dem unebenen Platz zurechtgekommen wäre. Positiv zu vermerken ist aber die allgemein gute Leistung der Sollner Mannschaft sowie – rein rechnerisch gesehen – der Umstand, dass immerhin ein Punkt gerettet werden konnte. Somit ist der FC Fürstenried nach wie vor in Reichweite, und andererseits konnte die SpVgg Thalkirchen, das dritte Team des Spitzentrios, weiter auf Abstand gehalten werden. Am kommenden Sonntag wird der TSV Solln eine neue Gelegenheit zum Punkten bekommen, wenngleich der Gegner SV Planegg-Krailling nach Umbau unberechenbar sein wird.

TSV Solln: Maximilian Hassinger, Ferraro (89. A. Hassinger), Wiemann, Alexander Hassinger (70. Christian Gerhard), Kuhn (55. André Metzger), Schewe, Essmann (66. S. Metzger), Stefan Gerhard, Simon Metzger (46. Manseder), Tischer, Henrici (90.+5 Blasenbreu) – außerdem im Kader: Alexander Metzger

Tore: Fehlanzeige

Gelbe Karte: Christian Gerhard (90./Foul)

Autor: Eva Ankenbauer