Ein erneutes Auswärtsspiel führte den TSV Solln zum ESV München. Die Notwendigkeit eines Sieges war angesichts des prekären Tabellenstandes selbstredend gegeben, aber die Resultate der letzten beiden Spiele rückten eindeutig die Platzherren in die Favoritenrolle.
Es gab aber auf Seiten des TSV Solln auch Erfreuliches zu melden: Maxi Morstein nach seiner unangebrachten Rotsperre ebenso wie der genesene Luca Bausch konnten ihrem Abwehrkollegen Basti Jell wieder Gesellschaft leisten; zudem lief Alex Hassinger nach längerer Zeit wieder mal für die Erste auf.
Die Gäste schienen die Niederlage vom vergangenen Wochenende aus den Köpfen getilgt zu haben und zeigten von Anfang an eine positive Körpersprache. In der ersten Viertelstunde hatten die Sollner zunächst einige wenige Chancen, dann wiesen sie die ein paar Minuten lang heranstürmenden Gastgeber in ihre Schranken. In der Folge erarbeiteten sie sich eine Menge guter Gelegenheiten. Ein von Kapitän Stefan Gerhard eingeleiteter Spielzug mündete in eine tolle Vorlage von Lucas Paintner für Alex Hassinger, dem allerdings Verteidiger Hoffmann den Ball abnahm (15.). Tiam Kuhns sehenswerter Kopfball landete in den Armen des sicheren Torwarts Kromberg (18.). Lucas Paintners Weitschuss verfehlte das Gehäuse knapp (21.), ebenso der Versuch von Lejs Dedic kurz darauf. Das gleiche Los war Basti Jell (24.) und Stefan Gerhard (25.) beschieden. Unmittelbar danach scheiterten Luca Bausch und André Metzger an den gegnerischen Abwehrleuten (Rossmanith bzw. Rathke/26.). Keine Anspielstation fand sich für Lejs Dedics Steilpass, so dass der Ball ins Toraus ging (27.). Etwas später wäre zwar Alex Metzger bereit gewesen, aber Keeper Kromberg war schneller (29.). Letzterer unterband auch die Zusammenarbeit von Maxi Morstein und Lejs Dedic bzw. Basti Jell und Lejs Dedic (beides 33.), wohingegen die Brüder Alex und André Metzger den Ball an Steckelberg verloren (33.).
In der Defensive waren Maxi Morstein (28.) und Basti Jell (30.) erfolgreich, und Keeper Hassinger hielt gegen Hoffmann (31.). Also nichts, was den Sollnern wirklich hätte gefährlich werden können. Umso überraschender kam der Angriff durch Langer, den die Gäste nicht unter Kontrolle brachten, so dass Yedes rechts zur 0:1-Führung einköpfen konnte (34.). Dadurch angespornt machte der ESV jetzt mehr Druck. Maxi Hassinger vollführte eine Parade gegen Schildwächter (35.). Der Ball befand sich trotz Eingreifens von Stefan Gerhard aber immer noch bei den Gastgebern; erst Luca Bausch machte dem Ganzen ein Ende und klärte ins Seitenaus (36.). Nach dem Einwurf von Hoffmann über König gelangte die Kugel zu Meixner, gegen den Maxi Hassinger per Fuß klärte (36.).
Eine Minute später setzte sich Tiam Kuhn toll ein, und der Ball ging über die Zwischenstation Lejs Dedic zu Maxi Morstein, der einen Ausflug nach vorne unternommen hatte. Allerdings hatte er mit seinem an sich tollen Querpass entlang der Torauslinie nicht wirklich eine Chance; denn die ESV-Abwehr konnte problemlos klären (37.). Recht aussichtsreich war die Situation nach der tollen Balleroberung von Stefan Gerhard. Tiam Kuhn legte für Alex Metzger auf, aber dessen Ball ging rechts am Tor vorbei (39.). In der 43. Minute schnappte Keeper Kromberg dem Sollner Kapitän nach Einwurf von Maxi Morstein das Spielgerät weg. Kurzzeitig herrschte auf der Anderen Seite etwas Gefahr für die Gäste. Maxi Morstein hatte gegen Hoffmann ins Toraus klären können, dann verfehlte Alex Hassinger den von König getretenen Eckball. Es ging aber gut, da Schildwächter das Gehäuse nicht traf (42).
Die Sollner hatten es zur Pause also wieder einmal nicht geschafft, ihrem schönen Spiel etwas Zählbares zu verleihen. Dennoch war die entstandene Unzufriedenheit unter den Sollner Spielern angesichts des nur knappen Rückstands vielleicht etwas übertrieben; die Zuschauer hatten sich vielleicht mehr an dem generell positiven Auftreten der Mannschaft gefreut. Jedenfalls brachte Coach Blasenbreu zum Seitenwechsel gleich 4 Spieler von der Bank. Es kamen Tristan Römpp, Seref Sözer, Sebi Henrici und Chris Gerhard, während Alex Metzger, Stefan Gerhard, Alex Hassinger und Tiam Kuhn draußen blieben.
Einer der „Neuen“ machte sich schon wenige Minuten nach Wiederanpfiff ans Werk. Seref Sözer holte einen Ball und bekam diesen nach den Stationen Lucas Paintner und Lejs Dedic wieder. Darauf hin lieferte er die perfekte Vorlage, die Maxi Morstein per Drehschuss zum 1:1-Ausgleichstreffer verwertete (48.). Also schon wieder ein Verteidigertor, das natürlich gerne zur Kenntnis genommen wurde. Die Gastgeber versäumten es zunächst, die alte Führung wieder herzustellen; Sollns Luca Bausch klärte kraftvoll gegen König (48.), und Steckelbergs Kopfball nach Einwurf ging ins Toraus. Der ESV setzte natürlich alles dran, die Gäste aus Solln nicht zum Zuge kommen zu lassen. Für König, der André Metzger gelegt hatte, gab es die erste der wenigen gelben Karten der Partie (50.). Lucas Paintners Freistoß richtete aus der Sicht des ESV allerdings keinen Schaden an; auf Keeper Kromberg war Verlass.
Eine Sollner Balleroberung wenig später war nur von kurzer Dauer. Langer holte die Kugel für seinen ESV zurück und schob direkt zum 2:1 ein – so etwas kann bei einem derart schnellen Spiel schon mal passieren (51.). Auffallend war aber das zunehmende Auseinanderklaffen der Kräfte beider Mannschaften. Die Gastgeber bekamen sichtlich Aufwind, während die Sollner immer nervöser wurden – was für eine toxische Konstellation! Einen Freistoß von König nach Foul von Tristan Römpp konnte die Gästeabwehr gerade noch ins Toraus klären; den Eckball desselben Spielers faustete Keeper Hassinger ins Seitenaus (53.). 5 Minuten später legte der nach der Pause anstelle von Meixner eingewechselte Gnad für Steckelberg auf, der auf 3:1 erhöhte (58.) und sogleich Feierabend machen durfte.
Man konnte den Sollnern den guten Willen nicht absprechen, das Resultat erträglich zu gestalten. Freilich war die heimische Abwehr darauf vorbereitet. So klärte Hernaiz Agreda André Metzgers Freistoß nach Foul an Lucas Paintner, und nach Balleroberung durch Seref Sözer legte André Metzger für Sebi Henrici auf, doch der Keeper streckte seinen Fuß dem Ball entgegen (59.). Wenige Minuten danach schoss Henrici über den Kasten (61.). Kurz nachdem Basti Jell gegen Gnad hatte klären können (62.), entschied sich der Sollner Trainer, die Abwehr zu verstärken. Er nahm Lejs Dedic und Lucas Paintner aus dem Spiel; für sie kamen Durim Gashi und (wieder) Stefan Gerhard aufs Feld (64.).
Dass diese Maßnahme nicht die gewünschte Wirkung nach sich zog, zeigte das 4:1 durch Schildwächter, der komplett freie Bahn gehabt hatte und Keeper Hassinger keine Chance ließ (68.). Weitere 10 Minuten später fiel gar das 5:1 durch Ehler nach vergeblichem Abwehrversuch von Durim Gashi (78.). Man kann den Sollnern zugutehalten, dass sie dem ESV nicht den Gefallen taten, noch einen sechsten Gegentreffer zuzulassen. Andererseits blieben fast alle Versuche einer Ergebniskosmetik zu harmlos. Am aussichtsreichsten war noch der Schuss von Maxi Morstein in der Nachspielzeit, der Keeper Kromberg zu einer Parade zwang. Kurz nach dem Eckball von André Metzger (Kromberg hält) war dann Schluss.
Nicht nur war das eigene Spiel – unerklärlich hoch – verloren gegangen. Dazu kam verschärfend hinzu, dass der kommende Gegner FC Bosna i Hercegovina ein Lebenszeichen gesandt hat und seinerseits die FT Gern knapp mit 3:2 geschlagen hat. So hat Solln fürs Erste die Rote Laterne übernommen; ein Zustand, der möglichst noch vor dem spielfreien Wochenende am 27. Oktober behoben werden sollte.
13.10.24: Kreisliga München 2 – 8. Spieltag – ESV München – TSV Solln – 5:1 (1:0)
TSV Solln: Maximilian Hassinger, Jell, Morstein, Bausch, Alex Hassinger (46. Henrici), André Metzger, Kuhn (46. Sözer), Stefan Gerhard (46. Römpp), Lejs Dedic (64. S. Gerhard), Alex Metzger (46. Chris Gerhard), Paintner (64. Gashi) – außerdem im Kader: Greindl (ETW)
Tor: 1:1 Morstein (48./Assist: Sözer)
Gelbe Karten: Fehlanzeige